Schematherapie

Die Schematherapie geht davon aus, dass 
Menschen im Verlauf ihres Lebens bestimmte Muster (Schemata) bestehend aus Gedanken, Gefühlen und Körperempfindungen erwerben, die weitgehend die persönliche Sicht der Welt bestimmen und maßgeblich das Verhalten - vor allem in sozialen Beziehungen - beeinflussen. Diese Schemata sind als „Netzwerke“ im Gehirn verankert und beeinflussen - positiv wie negativ - unser gesamtes Leben. Dies geschieht in der Regel „automatisch“, d.h. ohne das uns dies bewusst ist. Wenn wir sehr starke Gefühle empfinden, was andere in der vorliegenden Situation vielleicht nicht nachvollziehen können, oder wir uns in einer bestimmten Art und Weise verhalten, obwohl wir das eigentlich gar nicht wollen, können wir davon ausgehen, dass dies durch solche automatisierten, in dem Fall nicht hilfreichen Schemata beeinflusst ist. 
In der Therapie wird versucht diejenigen Schemata (auch sog. „Lebensfallen") zu verstehen, die die Ursache für chronische bzw. lang anhaltende emotionale Schwierigkeiten sind. Diese Erlebens- bzw. Verhaltensweisen (z. B. sich völlig zurückzuziehen, weil man sich ungeliebt fühlt) können in der Kindheit und Jugend durchaus sinnvolle Reaktionen auf die damals vorherrschenden Lebensbedingungen gewesen sein. Sie werden jedoch problematisch, wenn sie ein fester Bestandteil des persönlichen Verhaltensrepertoires geworden sind und automatisch auch dann noch auftreten, wenn sich die Lebensbedingungen verändert haben. Meist begleiten diese „Lebensfallen“ in belastender Art und Weise den gesamten Lebensweg wie ein „roter Faden“.
Hierzu werden u.a verhaltenstherapeutische, klärungsorientierte und imaginative Methoden eingesetzt.